Josef (Joszef) Ringeisen wurde 1900 im Banat in Steierdorf, dem heutigen Anina geboren und fand über Wien den Weg nach München, wo er 1998 verstarb. Neben typisch bayrischem Genregemälde, die vornehmlich dem Broterwerb dienten, ging er in die Kunstgeschichte für seine leider nicht so zahlreichen Bilder der griechischen Mytholgie ein. Vorwiegend Nereiden und Nymphen beflügelten seine Phantasie und die seiner Betrachter. Das bekannteste Werk sind wohl die badenden Nereiden. Hier haben wir es mit dem Motiv von Satyr und Nymph zu tun, welches bei seiner erstmaligen Bearbeitung in den 1880er Jahren zur Stürmung eines Hotels in New York geführt hatte, ob der ungeheuerlichen Darstellung eines nackten weiblichen Körpers in einem öffentlich zugänglichen Raum. (Heute können wir zwar dieses Motiv nun im Werk von Ringeisen auf unserer Website präsentieren, obgleich der natürlichen Darstellung des weiblichen Körpers, jedoch nicht in den großen Apps wie Youtube, Insta oder Tiktok bewerben. Gleiches gilt für viele Verkaufsplattformen.)
Die griechische Mythologie brachte uns in ihren Erzählungen Neigungen, Wünsche, Verlangen und psychische Zustände in Form von Gleichungen von Göttern, Halbgöttern und anderen übernatürlichen Wesen nahe. Und die Künstler vermitteln uns seit über 2.000 Jahren – jeweils im Spiegel ihrer Zeit – ein Bild davon. Hier reiht sich Ringeisen nahtlos ein.
Ein wirklich außergewöhnliches Werk, dass trotz – oder vielleicht auch gerade wegen unserer heutigen Moralvorstellungen – seinen Platz und die Überdauerung der Zeit verdient.
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